Steiermark.gemeinsam.jetzt – ein regionales Projekt in einem der südlichen Bundesländer Österreichs? Es geht um das Gemeinsame im Hier und Jetzt? In der Tat – grob könnte man die Idee dahinter auch so umreißen. Die Erfolgsgeschichte eines Vereins, ohne welchen dieser Blog hier erst gar nicht entstanden wäre.
Im Wandel der Zeit
Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Idee für eine Initiative, die sich das Vernetzen andere zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Hauptaufgabe gemacht hat, entstanden ist, wie mir auch Wolfgang Kogler, eines der Gründungsmitglieder, an einem sonnigen Jännernachmittag im Grazer Stadtpark erklärt. Im März war es genau drei Jahre her, als das Projekt von Hansi Herzog und Wolfgang erstmals einer engagierten Gruppe von Leuten präsentiert wurde. „Die Idee ist schon länger da gewesen, aufgemacht wurde sie dann im Rahmen des 1. Grazer Initiativen-Treffens.“ Damals noch unter dem Namen „SOLIDA“, fanden sich sogleich vier weitere Personen, die sich mit der Idee identifizieren und schlussendlich mit an Bord geholt werden konnten. Insgesamt sind es also sechs Personen, die von Beginn an mit dabei waren, allesamt bereits auch Mitglieder anderer ziviler Zusammenschlüsse. Nicht lange hat es dann gedauert, bis man den Verein „gemeinsam.jetzt“ gründete und man aufgrund der regionalen Prägung als steiermark.gemeinsam.jetzt neu durchgestartet ist. Unter anderem wurden von da an auch die „Ini-Treffen“ vom „gemeinsam.jetzt“-Team weiterorganisiert, quartalweise projektierte Treffen, bei denen die Mitglieder verschiedener Initiativen zusammenkommen, um aktuelle Themen zu diskutieren. Im Rahmen eines dieser habe ich auch Wolfgang getroffen, um mit ihm über die Plattform steiermark.gemeinsam.jetzt zu sprechen.
Das grundlegende Setting
„Die Vision ist gesellschaftlicher Wandel.“, beschreibt er. „Dieser basiert natürlich auf gewissen Werten.“ Konkret geht es darum, andere zivilgesellschaftliche Initiativen mit unterschiedlichen Themen sichtbar zu machen und sie dabei zu unterstützen, gut gemeinsam arbeiten zu können, ihnen gewissermaßen einen Rahmen für ihr Tun anzubieten. Derzeit macht einen großen Teil dieses „Zeigens“ die Webplattform aus, online erreichbar unter der gleichnamigen Adresse steiermark.gemeinsam.jetzt. Ziel ist es zum einen auch, dass sich die einzelnen Initiativen untereinander besser kennenlernen, zum anderen will man der Bevölkerung einen möglichst einfachen Zugang zu diesen verschaffen. Dass es dabei durchaus vorkommen kann, einen Verein zu entdecken, von dem man möglicherweise noch nichts gehört hat, obwohl sich dieser vielleicht schon lange in der gleichen Region wie man selbst befindet, ist unbestritten.
Die Arbeit von Wolfgang, Hansi & Co. kann dabei natürlich nicht ohne eine minimale Wertebasis stattfinden, die alle Mitglieder verbinden soll: Achtsamkeit – Menschenwürde – Partizipation – Solidarität – Zukunftsfähigkeit. Nur damit kann es gelingen, unterschiedliche gesellschaftliche Herausforderungen lokaler und globaler Natur zu bewältigen und so eine zukunftsfähige Gesellschaft zu erreichen, in der ein gutes Leben für alle möglich ist. Einen weiteren, maßgeblichen Grund stellen hier auch Politik und Wirtschaft dar, von deren Seite man nicht auf Lösungen hoffen kann, wie es auch auf der Webseite heißt.
Gearbeitet wird dabei in den Bereichen Ernährung, Gesellschaft, Kultur, Ökologie, Politik, Raum und Wirtschaft. „Es geht uns darum, die Breite aller Themen, in denen Menschen aktiv sind, abzubilden. Diese Gliederung ist durch einen Prozess von einem halben Jahr, was für uns sehr lange ist, entstanden.“ Dabei helfen diese Kategorien nicht zuletzt auch, die Initiativen schneller zu finden.
Aktuelles von Statistik & Co.
Schon der Beginn startete erfreulich rasant. Bereits ein Jahr, nach dem die Beta-Version der Homepage stand, durften sich die GründerInnen über etwa 30 interessierte Organisationen freuen, die sich „gleich auf Anhieb online eingetragen haben.“ Bei der Release-Feier Anfang März 2017, der eigentliche öffentliche Start, waren es dann schon 70, mittlerweile sind nochmals 20 dazugekommen und die Trends prognostizieren auch weiterhin eine positive Entwicklung.
Das „Aufnahmeverfahren“ läuft grundsätzlich so ab, dass sich motivierte Initiativen online eintragen können, woraufhin das Team von steiermark.gemeinsam.jetzt, falls benötigt, eine kurze Überprüfung durchführt. Sobald es das beidseitige OK gibt, wird der Neuzugang freigeschaltet. Nichtsdestotrotz bleibt im Nachhinein eine weitere Regulierungsinstanz bestehen, denn auch anderes „Inis“ können über einen Button Unregelmäßigkeiten und Unzufriedenheit „melden“. Auch hier schaltet sich dann das Gründerteam ein.
Die einzelnen, in den Vereinen tätigen Personen kommen dabei aus den unterschiedlichsten Berufen, wir mir Wolfgang schildert. „Von Sozialarbeitern über Psychologen und IT-Technikern bis hin zu Doktoren. Es ist eine gut durchmischte Gruppe.“
Die Zukunft – ein positiver Ausblick
Im Fokus der zukünftigen Arbeit steht neben der allgemeinen Mission des gesellschaftlichen Wandels ganz klar, das Netzwerk größer zu machen. Man will neue Menschen einladen und erreichen, die bis jetzt vielleicht noch nichts von dem Projekt gehört haben. „Wir setzen stärker auf Regionalität: raus aus der Stadt Graz, rein in die Gemeinden und Regionen. Das ist der Jahresschwerpunkt für 2018.“ Brücken sollen gebaut werden, man möchte versuchen, seine Dienste noch mehr auf eine unterstützende Begleitung und Kooperation zu stützen. Dabei kann gleichzeitig die Bekanntheit gesteigert und der breiten Öffentlichkeit die wert- und sinnvolle Arbeit näher gebracht werden. Genauso steht aber auf der Agenda noch etwas viel größeres, woraufhin auch schon die Gründung als Verein „gemeinsam.jetzt“ hindeutet: es wird eine österreichweite Vernetzung angestrebt, es soll künftig also nicht mehr nur „steiermark.gemeinsam.jetzt“ geben, sondern die Idee auch auf alle anderen acht Bundesländern übertragen und ausgeweitet werden können. Dass man dabei auf einem guten Weg ist, davon ist auch Wolfgang überzeugt. „Ich glaube, wir haben mittlerweile schon einen Namen, zumindest in der Stadt Graz.“ Damit kann man abschließend also nur alles Gute wünschen!
Wer sich jetzt angesprochen fühlt und mit seiner Initiative auch zu einem besseren Zusammenleben gemeinsam mit anderen beitragen möchte, der sollte sich zunächst die grundlegenden Infos auf der Website durchlesen. Kann man sich dann auch mit den definierten Werten identifizieren, steht einem Eintragen nichts mehr im Weg.
In jedem Fall bietet die Initiative das Angebot der Sichtbarkeit, der Verbreitung und des Kennenlernens neuer Leute.
Kosten entstehen nur insoweit, als der Verein allgemein zu Geld- und Sachspenden aufruft. Insbesondere letztere stellen oft schon eine dringend benötigte Abhilfe dar.
Kontakt
Neben der Webseite steiermark.gemeinsam.jetzt ist es auch möglich, Anfragen zu übermitteln…
… per E-Mail: steiermark@gemeinsam.jetzt
… per Telefon: +43 664 / 404 8281 (Wolfgang Kogler)
… per Facebook, wo die Organisation ebenfalls vertreten ist.