Spanische Erdbeeren im Winter, Bananen das ganze Jahr über. Lebensmittel, die tausende Kilometer zurücklegen, um auf unserem Küchentisch zu landen. Sowas gibt es in jedem Supermarkt. Nachhaltig und regional einkaufen klingt dagegen immer aufwendig und kompliziert, kann aber ganz einfach sein. Elisabeth studiert Soziale Arbeit im ersten Semester und ist eine von vielen Grazern und Grazerinnen, die Wert auf die regionale Herkunft von Lebensmitteln legen.
Da sie mit ihrer Vorliebe für gute und hochwertige Lebensmittel natürlich nicht alleine ist, gründete eine Gruppe von Studenten vor sieben Jahren die Foodcoop KrautKOOPf. Der Verein ist eine bunte Mischung aus Menschen aller Berufsgruppen und jeden Alters. Worin die Gemeinsamkeit dieser Menschen besteht? Sie alle legen Wert auf die Qualität und Herkunft der Lebensmittel. Durch KrautKOOPf wird die Umsetzung dieser Wertvorstellung erleichtert und die Mitglieder erhalten wieder mehr Bezug zur Nahrung.
Was Elisabeth und auch die anderen Mitglieder des Vereins an KrautKOOPf schätzen ist, dass alles auf Freiwilligkeit basiert. Kein Mitglied ist dazu verpflichtet mitzuarbeiten oder regelmäßig zu bestellen. Man zahlt einmal im Jahr einen Mitgliedsbeitrag von 10€ und entscheidet selbst, wie oft und wann man bestellen möchte. Um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken gibt es jeden Monat die Möglichkeit, sich zu einem Plenum zu treffen, hier werden Erfahrungen ausgetauscht, Bestellungen, Lieferanten und neue Ideen besprochen. Außerdem finden immer wieder Kochabende statt, bei denen gemeinsam gekocht, gegessen und gelacht wird.
Wenig Zeit zum Einkaufen?
Wie das Bestellen der Waren funktioniert, zeigt mir Elisabeth während unseres Gesprächs sofort am Computer. Die Bestellungen erfolgen mithilfe der Software „Foodsoft“ die eigens für Foodcoops wie KrautKOOPf erstellt wurde. Ganz simpel und mit wenig Klicks kann man zwischen den unterschiedlichen Lieferanten auswählen und Menge und Art der Lebensmittel in den virtuellen Warenkorb packen. So kann man zwischen Sonntag und Montag ganz gemütlich den Einkauf für die ganze Woche erledigen und das alles nur binnen weniger Minuten und Klicks.
Es gibt drei Lieferanten bei denen wöchentlich bestellt wird, erklärt Elisabeth. Obst und Gemüse werden vom Biogemüsehof Wressnig in der Steiermark bezogen. Neben Milch und Milchprodukten können beim Biobauernhof Aschacher auch Joghurt, Eier, Kernöl, Essig und leckere Aufstriche bestellt werden. Der dritte Lieferant heißt Apfellandbrot und, wie der Name schon vermuten lässt, bietet dieser die unterschiedlichsten Apfelsorten, diverse Brotsorten und Getreide an. Außerdem ist der selbst gepresste Apfelsaft sehr gut, weiß Elisabeth. Das Sortiment der Anbieter variiert natürlich von Saison zu Saison, je nachdem was gerade auf den Feldern und Bäumen der Biobauern wächst.
Durch nachhaltiges Einkaufen wird die Umweltbelastung verringert, da die weiten Transportwege wegfallen. Um unserem Planeten nicht noch mehr zu strapazieren werden bei KrautKOOPf alle Waren in Glas oder Papier verpackt geliefert. So wird vollständig auf Plastikverpackungen verzichtet.
Regionale Bio Lebensmittel sind doch bestimmt sehr teuer?
Das stimmt so nicht, die Preise sind im Vergleich zu denen im Supermarkt entweder gleich und manchmal sogar billiger, beantwortet mir Elisabeth diese Frage. Ein Kilo Bio-Vollkornbrot kostet beispielsweise 5€. Bei KrautKOOPf hat man auch die Garantie und Gewissheit, dass die Lebensmittel biologisch und regional erzeugt wurden und auch die Herkunft klar und rückverfolgbar ist.